
Ab Januar 2026 soll die Vierlandenstraße umgebaut und instandgesetzt werden. Nach den jetzt vorgestellten Planungen soll die Vierlandenstraße während der Arbeiten für fast 1 ½ Jahre als Einbahnstraße eingerichtet werden. Die Fahrtrichtung soll von der Bergedorfer Straße in Richtung Sander Damm erfolgen. Die aus der Richtung Autobahn (City einwärts) kommenden Fahrzeuge sollen über den Sander Damm, Weidenbaumsweg zur Bergedorfer Straße geführt werden.
Jörg Froh sieht diese Planung kritisch. „Die Leistungsfähigkeit über den Sander Damm, Weidenbaumsweg und Bergedorfer Straße ist bereits heute zum Feierabendverkehr mehr als ausgelastet. Die geplante Einbahnstraßenregelung wird dies noch verstärken und es wird zu noch stärkeren Verkehrsbehinderungen kommen. Auch wird es zu vermehrten Ausweichverkehren durch das Wohngebiet Bergedorf-Süd kommen“. Sein Vorschlag ist es daher, die geplante Einbahnstraßenregelung, mit den dazu gehörenden Umleitungsmaßnahmen, noch einmal neu zu bewerten und dabei auch die Drehung der Einbahnstraßenregelung zu prüfen. Ein entsprechender Auftrag an die Verwaltung wurde dann auch einstimmig beschlossen, lediglich die Grünen enthielten sich.
Fast einstimmig unterstützt die Bezirksversammlung die Initiative zur Aufstellung von Erinnerungstafeln an die verstorbenen Kinder der Bergedorfer Zwangsarbeiterinnen und fordert das Bezirksamt auf, Standorte für die Aufstellung zu benennen. Als besonders begrüßenswert stellte Erika Garbers dabei heraus, dass diese private Initiative vorab die Finanzierung geklärt hatte, also das Bezirksamt hier finanziell nicht in die Pflicht genommen wird.
Unter dem Titel „Bergedorfer Jugend im Austausch mit der Bezirkspolitik“ brachte die AfD einen Antrag ein, der Julian Emrich in Rage brachte. Wenn es nur um die Überschrift ginge, kann man den Antrag nur befürworten, meinte er. Was die AfD dann aber dazu schrieb, war eine Vermengung von verschiedenen Dingen, sodass am Ende nicht mehr klar war, was eigentlich gewünscht ist. Nur eins war sicher, die Mitglieder der AfD wollten organisatorisch nichts einbringen, keine Konzepte erarbeiten und eigentlich auch keine Zeit investieren. Das sollten andere machen. Das solche Veranstaltungen aber insbesondere sehr viel Vorbereitung und damit Zeit in Anspruch nehmen, konnte Julian Emrich aus eigener Erfahrung darstellen. Hat er doch vor einigen Jahren mehrfach die Veranstaltung „Jugend im Parlament“ betreut.
Eher ablehnend betrachten wir den Antrag der Grünen, vermehrt einen grünen Rechtsabbieger-Pfeil für Radfahrer einzuführen.
Der Grüne Pfeil kann für den Radverkehr einen positiven und kostengünstigen Beitrag zur Förderung des Radverkehrs leisten. Und bei allen Neuplanungen und Umbauten von Kreuzungen ist eine Prüfung auf den Einsatz dieses Verkehrszeichens auch vorgeschrieben. Es hat aber schon seine Gründe, warum die Innenbehörde nur an ganz wenigen Kreuzungen solche Verkehrszeichen anordnet. Letztlich ist es die Erlaubnis, einen Bereich bei Rotlicht zu überfahren, obwohl man eigentlich stehen bleiben sollte. Also auf jeden Fall ein gesteigertes Risiko. Hierfür bedarf es einer besonderen Aufmerksamkeit und auch Erfahrung der Verkehrsteilnehmer. Bei Radfahrern sind dies, anders als bei motorisierten Fahrzeugen, auch Kinder und Jugendliche, die teilweise noch keinen Verkehrsunterricht hatten.
Schaut man sich noch die steigenden Zahlen der Verkehrsunfälle an, kann diese restriktive Umsetzung der Behörde von uns voll mitgetragen werden, erläuterte Jörg Froh.
Aktuell stehen wir kurz vor der Grundinstandsetzung der Alten Holstenstraße und es sollten bauliche Schutzmaßnahmen, wie versenkbare Poller oder ähnliches, mitgedacht werden, meint Bernd Capeletti. Im Bezirk Bergedorf finden übers Jahr vielfältige private oder durch das Bezirksamt organisierte Veranstaltungen in der Alten Holstenstraße statt.
Jedes Mal wird ein Sicherheitskonzept erstellt und meist vorübergehende Sperren von den Veranstaltern errichtet. Wirklich nachhaltig ist dies nicht.
Versenkbaren Poller, jeweils an den Einmündungen von Alter Holstenstraße und Sachsentor, oder die zentrale Beschaffung von Betonquadern/Betonlegosteinen, könnten hier eine Lösung sein. Dies soll jetzt geprüft werden.
Ebenfalls kritisch sehen wir den SPD-Antrag an das Bezirksamt, im Bereich der Kampdeich-Promenade, beim CCB-Fachmarktzentrum, mindestens zwei Sitzbänke aufzustellen und dafür zu sorgen, dass dort auch Mülleimer inklusive Aschenbecher platziert werden. Julia Bentin schlug dagegen vor, den gesamten Bereich zu betrachten, da er aktuell nicht gerade einladend ist. Es gab auch vor Jahren bereits ein Gestaltungskonzept, dass vom Serrahn, über das Stuhlrohrquartier bis zur Autobahn Vorschläge zur Neugestaltung machte. Jetzt eine Einzelmaßnahme zu beschließen, mache keinen Sinn. Zur intensiveren Beschäftigung wird der Antrag jetzt im Stadtentwicklungsausschuss weiter beraten.
Nicht nur wir waren gegen den Antrag der Grünen, ab dem Jahr 2026 auf öffentlichen Grünflächen im Bezirk Bergedorf weitestgehend auf eine Mahd im Monat Mai zu verzichten. Deshalb wurde er auch abgelehnt. Mathias Zaum hat zwar grundsätzlich Sympathien für eine extensive Grünpflege, diese müsse aber mit Sinn und Verstand durchgeführt werden. Die Natur hält sich aber nicht an den Kalender, sodass eine Festlegung auf den Mai keinen Sinn mache. Außerdem gibt es viele Flächen, z.B. auf Verkehrsinseln, wo hoher Bewuchs eine Gefahr darstellen kann, wenn die Sichtachsen zugewachsen sind. Und auch auf Liegewiesen an Seen oder im Schloßpark ist es erforderlich, Rasenflächen eher niedrig zu halten. Der Antrag macht so also wenig Sinn.