Eingeleitet wurde die Sitzung durch eine gut besuchte öffentliche Fragestunde, in der drei Bürger Näheres zur angedachten Erhaltungsverordnung „Gojenberg“ wissen wollten. Das Verfahren zum aktuell vorliegenden Entwurf der Erhaltungsverordnung ist vor ca. vier Jahren begonnen worden, weil sich Anwohner über die dort entstandenen großen Neubauten beschwert hatten. Nun hat sich eine Nachbarschaftsinitiative gebildet, die den vorliegenden Entwurf ablehnt und Gegenvorschläge unterbreitet. Julian Emrich und Sven Noetzel hatten sich auch schon mit Vertretern der Initiative getroffen und Argumente pro und contra der Verordnung ausgetauscht. In der gestrigen Sitzung stellte Julian Emrich nochmals dar, dass wir bezüglich der Verordnung nicht festgelegt seien. Das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen und es werde auch noch eine öffentliche Veranstaltung hierzu geben, die besser zum Austausch von Argumenten geeignet ist, als die öffentliche Fragestellung in der Bezirksversammlung.

Zur Aktuellen Stunde hatte die Linke das Thema „Woche des Gedenkens“ angemeldet. Erika Garbers mahnte eindrücklich an, dass die Zeit von 1933-1945 niemals vergessen werden darf, wir aber nicht nur zurückblicken dürfen, sondern auch heute genau hinsehen und uns wehren müssen, wenn Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und friedliches Miteinander gefährdet sind.

Beschlossen wurde unser Änderungsantrag zu einem Antrag der Grünen und Linken zur Stärkung der Wochenmärkte. Bernd Capeletti lobte zwar den Ansatz des Antrags, kritisierte aber, dass dort z.B. ein Strategiepapier gefordert wird, obwohl etwas ganz Ähnliches schon vorliegt und nur auf Bergedorf angewendet werden müsse.

Mit zwei Anträgen stellten wir heraus, dass uns das City nahe Parken am Herzen liegt. Julian Emrich machte deutlich, dass wir zukünftig noch verstärkter darauf achten werden, dass die Reduzierung von Parkplätzen nur dann unsere Zustimmung findet, wenn es notwendig und gut begründet ist. Wir wollen hier einen klaren Politikwechsel zu den vergangenen Jahren, wo wirklich jede Straßenbaumaßnahme auch mit einer Reduzierung von Parkplätzen einher ging.

Als Pilotprojekt wurde gestern beschlossen, City nahe Parkplätze für eine Stunde kostenfrei zu stellen. Dies solle mittels einer Parkscheibenregelung umgesetzt werden, schlug Jörg Froh vor. Wir erwarten uns davon eine erhöhte Fluktuation auf den Parkflächen und erhoffen uns so eine Belebung der Innenstadt.

Etwas strittig wurde es beim Antrag von Mathias Zaum, das von Google als Studie betriebene Projekt „Green Light“ für Bergedorf zu fordern. Es handelt sich dabei um eine KI gesteuerte Ampelanalyse, die dazu führen soll, dass der Verkehr besser fließt. Hamburg soll sich, als eine von zwölf Städten weltweit, auch schon für das Projekt beworben haben. Wir hätten es gern, wenn es in Bergedorf umgesetzt wird.

Julia Bentin hat beobachtet, dass es im „Kreuzungsbereich“ Alte Holstenstraße/Busrampe/Reetwerder ein Problem gibt. Es gibt für Fußgänger zwar eine Lichtzeichenanlage zur Querung der Busrampe, aber keine zur Querung der Alten Holstenstraße. Viele Fußgänger nutzen dann die Pkw-Ampel um Höhe Reetwerder über die Alte Holstenstraße zu gehen. Das Problem dabei ist, dass die Kfz-Ampel sehr schnell umschaltet. Es kommt dann zu brenzligen Situationen, weil die Fußgänger die Straße noch nicht überquert haben, die Pkw und Busse aber schon wieder anfahren. Es soll jetzt geprüft werden, ob dieser Bereich um eine Fußgängerampel erweitert werden kann.

Ganz kurzfristig haben wir noch, gemeinsam mit SPD und Linken, einen Antrag eingereicht, der einen neuen Streckenvorschlag für den Ironman macht. Hauptkritikpunkt an der alten Streckenführung ist, dass es, anders als in der Hamburger Innenstadt, von vielen Standorten aus für Anwohner und Anlieger unmöglich war, die Strecke zu überwinden. Man war sprichwörtlich eingesperrt. Jörg Froh hat jetzt einen Streckenplan ausgearbeitet, der für wesentlich weniger Einschränkungen für die Bergedorferinnen und Bergedorfer sorgt, aber einen Teil der A25 einbezieht. Es muss jetzt geklärt werden, ob dies genehmigt wird.