
Nach den Fragen von drei Bürgern in der öffentlichen Fragestunde (es ging um ein Bauvorhaben, die Gartenfreunde Pollhof e.V. und die Planungen für ein Spielhaus) wurde die lange Tagesordnung mit zwölf Anträgen, doch recht fix abgearbeitet. Die Sitzung war dann (schon) gegen 21:15 Uhr beendet.
Die SPD hatte eine aktuelle Stunde zum Rückkauf von Pflegen & Wohnen durch die Stadt Hamburg angemeldet und sparte nicht mit Eigenlob, in das dann auch die Grünen mit einfielen. Glücklicher Weise hat Julian Emrich dann die die ganze Angelegenheit ein wenig geradegerückt. Tatsache ist nämlich, dass die Stadt 380 Mio. Euro ausgegeben hat, ohne dass sich die Pflegesituation dadurch irgendwie verbessert. Nicht ein Pflegeplatz wird zusätzlich geschaffen und auch Reduzierungen standen nicht an, die dadurch verhindert wurden. Die Stadt hat jetzt aber 380 Mio. Euro weniger auf der hohen Kante. Der Sinn des ganzen Kaufs erschließt sich uns jedenfalls nicht.
Beschlossen wurde unser Antrag, alles Nötige zu unternehmen, dass das Plitsch in seiner jetzigen Form Bestand haben soll. Bernd Capeletti sieht beim Plietsch viel Licht, bei nur wenig Schatten. Es sei ganz wichtig, die Innenstadt weiter zu beleben, den Einzelhandel zu stärken und die von den Mitarbeitern des Plitsch angestoßenen Initiativen zu verstetigen.
Die Fraktion der Grünen hat nach der Wahl viele neue Gesichter. So ist es wohl auch zu erklären, dass die Grünen aktuell viele Anträge einbringen, die, wenn man ein wenig in die Vergangenheit Bergedorfs blickt, eigentlich nur abzulehnen sind. Obwohl es vor einigen Jahren eine große Anwohnerbeteiligung bei der Neugestaltung der Straßen in Bergedorf Süd gab, wollten die Grünen nun mit einem Antrag die damaligen Ergebnisse über den Haufen werfen. Jörg Froh gab also in der Bezirksversammlung eine kleine Geschichtsstunde und erläuterte das damalige Vorgehen. Interessant ist, dass die Anliegerwünsche den damaligen Empfehlungen der Fachplaner und Politik widersprachen, aber dennoch umgesetzt wurden. Die Grünen wollten also heute die damaligen Ergebnisse der Bürgerbeteiligung über den Haufen werfen, die sie sonst so gerne hochhalten. Schon manchmal merkwürdig, was die Grünen so machen.
Nach Rücksprache mit der Personalvertretung des Krankenhauses Boberg hat Julian Emrich unseren Antrag formuliert, die Busanbindung des Krankenhauses an den ÖPNV zu verbessern. Fakt ist, dass dort schon viele Busse halten. Aber in Stoßzeiten kommt es dennoch vor, dass einige Busse überfüllt sind. Nun soll das KKh Boberg völlig umgebaut werden, sodass zwischenzeitlich die meisten der 600 Parkplätze wegfallen. Dann müssen auch viele Angestellte und Patienten auf den ÖPNV umsteigen, was die Situation noch verschärfen wird. Nach unserem Antrag sollen sich die zuständige Behörde und die Verkehrsunternehmen zusammensetzen und prüfen, ob hier noch Verbesserungen möglich sind.
Die AfD hat sich dann wieder einmal den peinlichsten Antrag des Monats geleistet. Es ging um ein faires und gewaltfreies Miteinander im Wahlkampf. Aber leider war der Antrag komplett von einem Antrag der AfD in Thüringen abgeschrieben, wie Mathias Zaum darstellte. So war in dem Antrag von der „Landeshauptstadt“ zu lesen und die Bürgerschaftswahl wurde total vergessen zu erwähnen. Man fragt sich manchmal wirklich, wofür die Abgeordneten der AfD eine monatliche Entschädigung vom Steuerzahler für ihre Tätigkeit bekommen, wenn es nicht einmal möglich ist, einen fremden Antrag abzuschreiben und an die Hamburger Umstände anzupassen.
Der Tourismus ist ein wichtiger Bestandteil der Bergedorfer Wirtschaft. Deshalb liegt es Stephanie Pelch auch am Herzen, dass die Tourismus- Information einen neuen Standort bekommt, sollte sie aus dem Hasse-Haus ausziehen müssen. Das wird spätestens dann der Fall sein, wenn der Hasse-Turm renoviert wird. Pelchs Idee ist es, vor dem Bergedorfer Bahnhof einen modernen Standort zu errichten. Leider ist der Bahnhofsvorplatz jedoch eine schwierige Fläche, was den Untergrund angeht. Die Verwaltung soll jetzt erst einmal prüfen, ob das Aufstellen eines Pavillons oder ähnlichen Bauwerks überhaupt möglich ist.