Ende 2022 hat auf Initiative von Mathias Zaum und der CDU-Fraktion die Bezirksversammlung die Verwaltung einstimmig aufgefordert, künftig Zäune aus natürlichen Materialien herzustellen und dadurch für eine Nutzung durch Insekten attraktiv zu machen. Außerdem sollten Zäune zukünftig nach Möglichkeit erst ab 10 cm Höhe beginnen oder hilfsweise regelmäßige Durchlässe eingearbeitet werden, um Tieren eine Querung zu ermöglichen.
Hintergrund des Antrags war unter anderem, dass die Zahl der Singvogel-Brutpaare in Hamburg in den letzten 15 Jahren um 45% zurückgegangen war. Eine Ursache für den Vogelschwund ist der immer kleiner werdende Lebensraum. Der Hauptgrund ist aber der extreme Rückgang des natürlichen Futtervorrats, den Insekten. Diese benötigen für ihr Überleben insbesondere Totholz und verwilderte Grünstreifen. Ein natürlicher Zaun kann hier zusätzlichen Lebensraum für Insekten schaffen.
Auf unsere aktuelle Nachfrage, wie der Beschluss in den letzten Jahren umgesetzt wurde, antwortete die Verwaltung jetzt, dass in öffentlichen Grünanlagen weitestgehend auf Zäune verzichtet werde. Auf öffentlichen Spielplätzen und Grünanlagen mit Spielgeräten werden Zäune nur zu Gefahrenstellen hin eingesetzt, im Wesentlichen zu Straßenverkehrsflächen. Abgrenzungen erfolgen vorzugsweise durch natürliche Vegetationselemente wie Sträucher, an Engstellen ggfls. Formhecken. Sollte aus Platzgründen o.a. Gründen trotzdem ein Zaun erforderlich sein, werden standardgemäß Doppelstahlmattenzäune in Höhe von 1,20m eingesetzt, die initial bepflanzt oder der natürlichen Begrünung überlassen werden, z.B. durch Hopfen oder Winden. Hierfür würde aber größtenteils das Geld fehlen.
Unserem Antrag entsprechend wurden in der Grünanlage am Hohendeicher See sowie als Abgrenzung zwischen dem Spielplatz und der Grünanlage südlich der Goerdeler Straße Zäune im Sinne unseres Antrags aufgestellt.
Auch wenn bislang nicht viel umgesetzt wurde, sieht Mathias Zaum den damaligen Antrag dennoch als Erfolg an. „Wichtig ist es, erst einmal eine gewisse Sensibilität zu schaffen. Wenn die Idee dann im Laufe der Zeit an weiteren Stellen, auch im privaten Bereich, umgesetzt wird, ist jedenfalls schon etwas gewonnen“.

